Wie kann man mit neuen Geschäftsmodellen das Problem der endlichen Ressourcen meistern? Welche Kompetenzen braucht es dafür? Das TT30 Mitglied Tina Teucher im Interview mit Theresa Brüheim vom Deutschen Kulturrat.
„Auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen hat zwar das materielle Wachstum seine Grenzen, doch wir können die Idee des Wachstums von ihrer Dinglichkeit befreien.“
Wo sich Fuchs und Hase „Guten Morgen“ sagen, da trifft Heimat auf Nachhaltigkeit. Mit dem gleichnamigen Dossier wollen der Deutsche Kulturrat und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eine Brücke schlagen zwischen dem Nachhaltigkeitsdiskurs des Natur- und Umweltbereiches und kulturpolitischen Debatten.
Im Gespräch mit Theresa Brüheim vom Deutschen Kulturrat beleuchtet TT30 Mitglied Tina Teucher darin, wie sich das Thema Unternehmensverantwortung in den letzten Jahren nach und nach zum nachhaltigen Wirtschaften im Kerngeschäft wandelt und welche auch finanziellen Vorteile diese Veränderung bringt.
Unternehmen können das Gemeinwohl stärken, Zusammenarbeit fairer gestalten und soziale Problemstellungen lösen, vor allem aber die menschliche Lebensgrundlage erhalten, statt sie weiter zu zerstören. Damit profitieren sie u.a. von Image-Gewinn, Kosteneinsparungen und Wettbewerbsvorteilen.
„In der Natur wächst alles bis zur Erreichung seiner idealen Größe. Nichts wächst unendlich oder ungebremst – außer ein Tumor.“
Resilienz als Schlüsselqualifikation für Unternehmen
Angesichts der Megatrends wird sich nicht nur die Art des Wirtschaftens, sondern auch die Form der Zusammenarbeit grundlegend verändern. Zunehmende Diversität, Digitalisierung, Diskussionen über Work Life Balance und neue Führungskonzepte halten Einzug. Bei so vielen Veränderungen ist besonders eine Eigenschaft sehr wichtig geworden: Resilienz. Die Fähigkeit mit Veränderungen flexibel umzugehen.
Zusammenbringen was scheinbar nicht zusammengehört
Sustainable Matchmaking – Kooperationspartner zusammenbringen, die auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam haben, damit sie gemeinsam Sinnvolles stiften: das ist Tina Teuchers Leidenschaft. Sie erklärt am Beispiel von Insect Respect was für inspirierende Projekte entstehen können, wenn Insektizid-Hersteller und Künstler zusammentreffen. Auch im Fall der Rügenwalder Mühle war es ein Erfolgsrezept als Fleischhersteller vegetarische und vegane Produkte auf den Markt zu bringen. Mut zur nachhaltigen Innovation zahlt sich aus.
Hilft Digitalisierung bei der Nachhaltigkeit?
„Wenn Nachhaltigkeit der Zweck ist, wird die Digitalisierung zum Mittel dafür.“
Doch nicht alles Heil steckt im Digitalen. Welche Geheimnisse auch die unmittelbare Umgebung in der Heimat beherbergt, warum ein Schleimpilz ganze Horden von Künstlern inspiriert und wie grünes Heimatmarketing funktionieren kann: Das Dossier Heimat & Nachhaltigkeit inspiriert zum Weiterdenken. Das Interview mit Tina Teucher „Zwischen Stabilitätssehnsucht und Fortschrittsglauben“ ist ab S. 50 zu lesen.
Als Kulturwissenschaftlerin und Absolventin des MBA Sustainability Management setzt sich Tina Teucher mit den Megatrends wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung auseinander. Als Mitglied im Gesamtvorstand von B.A.U.M. e.V. diskutiert sie Wege für eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Transformation. Sie begleitet Unternehmen in nachhaltigen Veränderungsprozessen und inspiriert in Vorträgen und Workshops rund um das Thema Nachhaltigkeit. Von 2009 bis 2014 war sie leitende Redakteurin des Magazins forum Nachhaltig Wirtschaften. Seit 2017 ist sie Mitglied des TT30.