Vor 50 Jahren erschien mit den „Grenzen des Wachstums“ ein wegweisender Bericht über die erschöpflichen Ressourcen unserer Lebensgrundlage, der Erde. Seitdem ist viel passiert und doch zu wenig: Die Warnungen vor nicht absehbaren Folgen der Erschöpfung unseres Lebensraumes werden lauter, das Zeitfenster für konzertiertes und tiefgreifendes Handeln kleiner. „I want you to panic“, sagte Greta Thunberg beim World Economic Forum 2019; ihre Warnung ist bei Weitem nicht die Einzige. Und angesichts der aktuellen politischen Weltlage sehen die Aussichten manchmal recht düster aus. Wo also ansetzen, was gibt es zu tun?
Die Fragen, die sich der Think Tank 30 bei der Frühjahrstagung 2022 in Hamburg gestellt hat: In was sind wir da – warum – reingeraten? Und angesichts der Komplexität der Zusammenhänge: In was müssen wir als Menschen individuell und miteinander reinwachsen, mit was umgehen? Was bedeutet Wachstum, in Reinform, aus unterschiedlichen Perspektiven? Wo liegen welche wirksamen Handlungsoptionen?
Auf ein Herzliches Willkommen und einen Hamburger Schnack trafen die Mitglieder Lutz Birke, Leiter des Amtes für Hafen und Innovation bei der Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg. Weiter ging es bei der Quijote Kaffee Rösterei, ein Unternehmen, die bewusst nicht (mehr) wachsen. Zu guter Letzt kam digital dann Kate Raworth, Vordenkerin der Doughnut Economics, für die Tagung hinzu, um sich mit den Teilnehmenden auszutauschen.
Im The New Institute bekamen die Teilnehmenden Perspektiven auf Wachstum im Kontext von Wirtschaft, Natur und Mensch. Tina Dreimann, Co-Gründerin von Better Ventures, zeigte, wie unter dem Dach des nachhaltigkeitsorientierten Wagniskapitalgebers in sogenannte Impact-Start-ups investiert wird. Arndt Pechstein und Stefan Rösler zeigten, was wir von der Natur lernen können, ja vielleicht sogar müssen mit einem Blick auf Wachstum. Nicholas Vreeland, mit einem von Spiritualität geprägten Impuls, half den Teilnehmenden zu verstehen, wie das Konzept Wachstum im Buddhismus verortet ist und was wir daraus für uns lernen können.
Im Ausklang der Tagung sprachen die Teilnehmenden mit Mojib Latif, dem Präsidenten der Deutschen Gesellschaft Club of Rome, insbesondere darüber, wie man aktiv gemeinsam wirken kann.
Eine inspirierende Tagung im sonnigen Hamburg, die noch lange nachwirken wird und die (neuen) Mitglieder im Think Tank 30 Deutschland vor allem eins hat lassen: (persönlich) wachsen.
[Komm-Team]